Glossar

Reaktive Instandhaltung und Instandsetzung

Was bedeutet reaktive Instandhaltung?

Die reaktive Instandhaltung (auch Instandsetzung) ist eine Instandhaltungsstrategie, die nach der Fehlererkennung ausgeführt wird, um eine Einheit zurück in den geforderten funktionsfähigen Zustand zu bringen. Sie wird auch als korrektive Instandhaltung, ausfallbedingte Instandhaltung, Feuerwehr-Instandhaltung oder Reparatur bezeichnet.

Das Bild zeigt ein Portrait von Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable

Über den Autor:

Lukas Morys
CEO und Co-Founder bei Scable
Podcast-Host bei Factory21

Ausführliche Betrachtung der reaktive Instandhaltung

Diese Form der Instandhaltungsstrategien nutzt den Abnutzungsvorrat einer Komponente maximal aus. Insofern wird anders als bei der vorbeugenden Instandhaltung kein Abnutzungsvorrat verschwendet. Hinzu kommt, dass die reaktive Instandhaltung allein deswegen gewählt werden muss, da in vielen Fällen das Abnutzungsverhalten nicht oder nur schwer vorhergesagt werden kann und in der Folge die notwendigen vorbeugenden Intervalle und Grenzwerte nicht bestimmt werden können. Wesentlicher Nachteil dieser Instandhaltungsstrategie hingegen ist die fehlende Planbarkeit von Instandhaltungsaufträgen, da der Ausfall spontan eintritt.

Das Schaubild unterteilt die Instandhaltungsstrategien von der vorbeugend periodischen Instandhaltung, über die vorbeugend zustandabhängigen bis zur reaktiven Instandhaltung.

Überblick der verschiedenen Instandhaltungsstrategie mit unterschiedlichen Bezeichnungen in der Praxis

Praxistipp für die reaktive Instandhaltung:

Die reaktive Instandhaltung ist besser als ihr Ruf. Denn in vielen Situationen ist diese Instandhaltungsstrategie kostengünstiger als vorbeugende Wartungen. Denn Wartungspläne der vorbeugenden Wartungen müssen geplant und terminiert werden, sodass dies teilweise erheblichen Koordinationsaufwand verursacht. Gerade bei weniger kritischen Komponenten ist diese Form der Instandhaltungsstrategie eine gängige Instandhaltungsstrategie.

Das Schaubild zeigt die Nutzung des Abnutzungsvorrat einer Komponente in Abhängigkeit der gewählten Instandhaltungsstrategie. Das Verhalten der vorbeugenden periodischen Instandhaltung, der vorbeugend zustandsabhängigen Instandhaltung sowie der reaktiven Instandhaltung beschrieben.

Abnutzungsvorrat je Instandhaltungsstrategie

Instandhaltungs­strategie Anwendungsfall
Reaktive Instandhaltung Bei unkritischen Anlagen, sofern die Ausfallkosten niedriger sind als die Kosten für präventive Maßnahmen.
Vorbeugend periodische Instandhaltung Bei gut dokumentiertem Ausfallverhalten der Anlage, sofern die vorbeugend zustandsbasierte Instandhaltung nicht bzw. nur mit großem Aufwand möglich ist.
Vorbeugend zustandsorientierte Instandhaltung Bei Ausfällen, die zu nicht vorhersehbaren Zeitpunkten erfolgen und wenn eine Zustandsüberwachung der Komponente möglich ist.
Redundante Auslegung Nur bei kritischen Anlagen, bei denen kein anderes Verfahren möglich ist.

Anwendungsfälle je möglicher Instandhaltungsstrategie

Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable steht in einer Fabrik

Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable

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