Glossar
Der Shopfloor ist ein Begriff aus der Produktionswelt und bezeichnet den Ort, an dem die eigentliche Wertschöpfung stattfindet. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Shopfloor etwa „Fabrikboden“. Bei der tägliche Fühurung und Problemlösung nach den Prinzipiens des Lean Managements wird der Shopfloor in den Mittelpunkt von Problemanalysen und Entscheidungen gestellt.
Auf dem Shopfloor arbeiten Mitarbeiter direkt an den Maschinen und Produkten. Zurückzuführen ist der Begriff auf das Toyota-Produktionssystem. Das japanische Unternehmen gilt als Begründer von dem, was heute unter Lean Production verstanden wird.
Da im Lean Production die Wertschöpfung aus Kundensicht in den Vordergrund gestellt wird, ist dieser Ort von großer Bedeutung. Am Shopfloor werden Werte für den Kunden geschaffen. In der Folge gilt es, diesen Ort in den Mittelpunkt von Entscheidungen zu stellen. Wertschöpfung ist in diesem Kontext nicht allein auf die Produktion beschränkt, sodass Shopfloor auch für Orte gelten kann, an denen Dienstleistungen erbracht werden.
In allen Wertschöpfungsprozessen am Shopfloor treten Probleme auf. Diese Probleme werden als Verschwendung bezeichnet. Verschwendung ist alles, was aus Kundensicht keinen unmittelbaren Wert erzeugt. So können beispielsweise fehlendes Material, Maschinenausfälle oder qualitative Probleme die Wertschöpfung behindern. Diese Probleme gilt es kontinuierlich zu erfassen, zu priorisieren und nachhaltig zu lösen. Aus Sicht des Lean Managements sind Probleme deswegen wertvolle Potenziale, die zur weiteren Effizienzsteigerung erschlossen werden können.
"Gemba" ist der japanische Begriff für Shopfloor. Die Aussage "Go-To-Gemba" unterstreicht die Wichtigkeit der Präsenz auf dem Shopfloor für die tägliche Führung und Problemlösung. Denn nur auf dem Shopfloor können Probleme analysiert und nachvollzogen werden. Dies ist der erste wichtige Schritt von effektiven Problemlösungstechniken.
Der Begriff Shopfloor ist eng verbunden mit Führung und Problemlösung. Um das zu erreichen, müssen aus Sicht des Lean Managements die drei Wahrheiten („The Three Reals“) beachtet werden. Zunächst muss der Ort der Wertschöpfung (jap. Gemba; engl. The Real Shopfloor) besucht, anschließend das Produkt (jap. Genbutsu; engl. The Real Thing) aus Sicht des Kunden betrachtet und schließlich anhand von belastbaren Fakten (jap. Genjitsu; engl. The Real Fact) verstanden werden:
Weitere Aspekte zum Thema Shopfloor werden in diesem Artikel beleuchtet.
Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable
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