Glossar

Shopfloor

Was bedeutet Shopfloor?

Der Shopfloor ist ein Begriff aus der Produktionswelt und bezeichnet den Ort, an dem die eigentliche Wertschöpfung stattfindet. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Shopfloor etwa „Fabrikboden“. Bei der tägliche Fühurung und Problemlösung nach den Prinzipiens des Lean Managements wird der Shopfloor in den Mittelpunkt von Problemanalysen und Entscheidungen gestellt.

Das Bild zeigt ein Portrait von Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable

Über den Autor:

Lukas Morys
CEO und Co-Founder bei Scable
Podcast-Host bei Factory21

Der Begriff Shopfloor ausführlich erklärt

Auf dem Shopfloor arbeiten Mitarbeiter direkt an den Maschinen und Produkten. Zurückzuführen ist der Begriff auf das Toyota-Produktionssystem. Das japanische Unternehmen gilt als Begründer von dem, was heute unter Lean Production verstanden wird.

Da im Lean Production die Wertschöpfung aus Kundensicht in den Vordergrund gestellt wird, ist dieser Ort von großer Bedeutung. Am Shopfloor werden Werte für den Kunden geschaffen. In der Folge gilt es, diesen Ort in den Mittelpunkt von Entscheidungen zu stellen. Wertschöpfung ist in diesem Kontext nicht allein auf die Produktion beschränkt, sodass Shopfloor auch für Orte gelten kann, an denen Dienstleistungen erbracht werden.

Warum ist der Shopfloor wichtig?

In allen Wertschöpfungsprozessen am Shopfloor treten Probleme auf. Diese Probleme werden als Verschwendung bezeichnet. Verschwendung ist alles, was aus Kundensicht keinen unmittelbaren Wert erzeugt. So können beispielsweise fehlendes Material, Maschinenausfälle oder qualitative Probleme die Wertschöpfung behindern. Diese Probleme gilt es kontinuierlich zu erfassen, zu priorisieren und nachhaltig zu lösen. Aus Sicht des Lean Managements sind Probleme deswegen wertvolle Potenziale, die zur weiteren Effizienzsteigerung erschlossen werden können.

Bedeutung von Go-To-Gemba auf dem Shopfloor

"Gemba" ist der japanische Begriff für Shopfloor. Die Aussage "Go-To-Gemba" unterstreicht die Wichtigkeit der Präsenz auf dem Shopfloor für die tägliche Führung und Problemlösung. Denn nur auf dem Shopfloor können Probleme analysiert und nachvollzogen werden. Dies ist der erste wichtige Schritt von effektiven Problemlösungstechniken.

Praxistipp zu Shopfloor:

Der Begriff Shopfloor ist eng verbunden mit Führung und Problemlösung. Um das zu erreichen, müssen aus Sicht des Lean Managements die drei Wahrheiten („The Three Reals“) beachtet werden. Zunächst muss der Ort der Wertschöpfung (jap. Gemba; engl. The Real Shopfloor) besucht, anschließend das Produkt (jap. Genbutsu; engl. The Real Thing) aus Sicht des Kunden betrachtet und schließlich anhand von belastbaren Fakten (jap. Genjitsu; engl. The Real Fact) verstanden werden:

  1. Gemba (The Real Shopfloor) bedeutet, dass nur am Ort des Geschehens, also dort wo die Wertschöpfung erfolgt, tatsächlich Zusammenhänge verstanden und Probleme gelöst werden können. Es geht darum, Wechselwirkungen zwischen Prozess, Personen und dem Produkt zu verstehen, damit die wahre Ursache gefunden und abgestellt werden kann. Das Erscheinen direkt vor Ort am Shopfloor ist daher unerlässlich. Probleme zu lösen, lässt sich mit Detektivarbeit vergleichen. In beiden Fällen ist die Analyse am Ort des Geschehens die Basis für erfolgreiche Ermittlungen.
  2. Genbutsu (The Real Thing) steht für das Produkt oder die Leistung, die der Kunde empfängt. Ein Produkt repräsentiert den Produzenten, wenn es in den Händen des Kunden ist. Die gleiche Betrachtung ist deswegen für die Produktion sinnvoll. Liegt ein Problem mit dem Produkt vor, wie zum Beispiel einem Qualitätsproblem, ist es wichtig, dass alle Beteiligten das Produkt sehen und in den Händen halten können. Die Grundidee von Genbutsu lässt sich ebenso auf Dienstleistungen übertragen. In diesem Fall ist unter „The Real Thing“ die Service-Leistung zu verstehen und in den Mittelpunkt zu stellen.
  3. Genjitsu (The Real Fact) repräsentiert jeweils einen möglichen Einflussfaktor auf ein aktuelles Problem am Shopfloor. Liegt ein Problem vor, muss dieses analysiert und nachhaltig abgestellt werden, da die Ursache eines Problems genau verstanden werden muss, bevor das Problem nachhaltig gelöst werden kann.

Weitere Aspekte zum Thema Shopfloor werden in diesem Artikel beleuchtet.

Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable steht in einer Fabrik

Lukas Morys, CEO und Co-Founder bei Scable

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