Wissenswertes
Beim Shopfloor Management (SFM) steht die direkte Führung am Ort der Wertschöpfung im Mittelpunkt – durch tägliche Besprechungen, visuelle Hilfsmittel und klar definierte Kennzahlen. Digitales Shopfloor Management überträgt dieses Prinzip in die vernetzte, datengetriebene Welt der Industrie 4.0. Dieser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick: Was digitales Shopfloor Management (dSFM) ist, welche Vorteile es bietet, wie es wirkt und welche Tools es braucht.
Letzte Änderung am 03.09.2025
Digitales Shopfloor Management überträgt klassische Shopfloor Management-Prinzipien in die digitale Welt – mit validen Daten, automatisierten Workflows und klarer Kommunikation.
Diese Weiterentwicklung in Form von Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, Fertigungsprozesse in Echtzeit zu steuern und zu verbessern, Abweichungen schneller zu erkennen, Probleme nachhaltiger zu lösen und fundierte Entscheidungen direkt am Ort des Geschehens zu treffen. Ziel ist es, die Produktion effizienter, reaktionsschneller und lernfähiger zu machen.
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Jetzt Whitepaper downloaden!Durch die Digitalisierung des SFM werden bewährte Lean-Prinzipien effektiver umgesetzt. Statt Informationen manuell zu sammeln, stehen sie automatisch und in Echtzeit zur Verfügung.
Der größte Vorteil von digital unterstütztem Shopfloor Management liegt insbesondere in geringeren Vorbereitungs- und Dokumentationsaufwänden in der Organisation. Dies schafft wertvolle Freiräume, die Mitarbeitende und Führungskräfte auf dem Shopfloor für die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen nutzen können.
Typischerweise werden durch digital unterstütztes Shopfloor Management die Effizienzsteigerungsraten eines Werks mehr als verdoppelt.
Vorteil | Analoges SFM | Digitales SFM |
Führung entlasten | Viel Zeitaufwand für Informationsbeschaffung und Auswertung | Automatisch aufbereitete Entscheidungsgrundlagen bieten mehr Zeit für Führung und Problemlösung |
Führungskräfte entwickeln | Kennzahlen, Methoden und Führungsstandards müssen aufwändig mittels Whiteboards und Papierzettel erprobt und trainiert werden | Digital unterstützte, bewährte Methoden und automatisch generierte Kennzahlen weisen Führungskräfte intuitiv und nachvollziehbar auf Abweichungen und wiederkehrende Probleme hin |
Weniger Erfassungsaufwand | Daten müssen mühselig zusammengetragen und zur Trenderkennung an weiteren Stellen manuell übertragen werden. Das ist zeitintensiv und fehleranfällig | Alle Daten werden nur einmal eingegeben oder automatisiert erfasst und bei Bedarf nachqualifiziert. Aggregation und Verteilung der Informationen erfolgen automatisch |
Kosten senken durch weniger Verschwendung | Die aufwändige und fehleranfällige Datenerfassung führt dazu, dass nur schwer priorisiert werden kann, welches die größten Verbesserungshebel sind. | Durch automatisch generierte Pareto- und Trend-Diagramme wird sichergestellt, dass die größten Verschwendungen identifiziert, behoben und deren Verbesserung kontrolliert wird. |
Transparenz in Echtzeit | Lokale Whiteboards, die nur einmal am Tag aktualisiert werden, bremsen die Informationsweitergabe | Live-Visualisierungen der automatisch generierten Kennzahlen sorgen für eine effektive Kommunikation – inner- und außerhalb der Shopfloor Meetings |
Nachhaltige Problemlösung sicherstellen | Erfasste Daten müssen zur Nachverfolgung mühselig übertragen werden. Gestartete Maßnahmen laufen Gefahr, zu versanden. | Gestartete Maßnahmen können durch automatische Trendverläufe in der langfristigen Wirksamkeit überprüft werden. Erinnerungsfunktionen stellen sicher, dass die Wirksamkeit kontrolliert wird |
Kontinuierliche Verbesserung fördern | KVP erfolgt punktuell. Maßnahmen werden ohne systematische Verfolgung gestartet oder einfach „abgehakt“ | Digitale KVP-Boards, Trendanalysen und systematische Maßnahmenverfolgung machen Fortschritte sichtbar und fördern die lernende Organisation |
Schnelle flächendeckende Umsetzung erreichen | Aufwendige Roll-outs von analogen Whiteboards, da die Boards jeweils physisch erstellt und an bereichsspezifische Besonderheiten angepasst werden müssen | Mit den digitalen Methoden werden transparente Mindest-Standards für alle Bereiche definiert, die mit wenigen Klicks vom Pilotbereich auf die gesamte Organisation übertragen werden |
Effektivere Shopfloor Meetings | Unstrukturierte Besprechungen mit Papier-Protokollen oder Maßnahmenlisten | Strukturierte, digital unterstützte Meetings mit Live-Dokumentation. digitalen Agenden, automatischen To-Dos |
Produktqualität verbessern | Fehlerbehebung erfolgt meist reaktiv und im Rahmen der einmal täglich stattfindenden Meetings | Fehler können direkt bei Entstehung erfasst und eskaliert werden |
Tipp: Kombinieren Sie Lösungen für dSFM mit digitaler Werkerassistenz oder Funktionen für die digitale Instandhaltung für ein ganzheitliches, vernetztes Produktionssystem.
Die Komponenten unterstützen die sechs zentralen Führungsaufgaben des klassischen Shopfloor Managements digital und bilden gemeinsam ein integriertes Führungs- und Informationssystem für die Fertigung. Nur so lassen sich Zusammenhänge zwischen Abweichung, Ursache und Maßnahme transparent herstellen.
Am Markt hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Software-Tools hervorgetan, die digitales Shopfloor Management versprechen. Dabei werden unterschiedliche Ansätze verfolgt:
ERP- und MES-Systeme liefern wichtige Daten für das Shopfloor Management, sind dafür aber nur bedingt geeignet. Für wirksames digitales Shopfloor Management braucht es spezialisierte Softwarelösungen.
Für wirksames digitales Shopfloor Management braucht es spezialisierte Softwarelösungen, die Transparenz, Interaktion und kontinuierliche Verbesserung gezielt fördern.
Digitales Shopfloor Management ist mehr als ein digitales Whiteboard. Es ist ein wirkungsvolles Führungsinstrument, das Transparenz, Wirksamkeit und kontinuierliche Verbesserung in der Produktion schafft.
Häufig ist dSFM der erste Schritt in Richtung vernetzter Produktion, automatisierter Abläufe und KI-gestützter Entscheidungen und bildet somit die Brücke zur Smart Factory.
Mit Lösungen wie der Shopfloor-Software von ScableOne gelingt der Einstieg einfach, skalierbar und nah am Lean-Gedanken – als erster Schritt zur vernetzten, lernfähigen Produktion.